Ganz weit weg

Cape Le Grand National Park – Strände wie aus dem Bilderbuch

Australien – der rote Kontinent lässt mein Herz höher schlagen. Vor fünf Jahren habe ich dort während meines einjährigen Work and Travel Aufenthaltes eine zweite Heimat gefunden. Es sollte nur eine Frage der Zeit sein, bis ich zurückkehren und den Teil des Landes zu erkunden, den ich noch nicht gesehen hatte: Westaustralien.
Im August letzten Jahres war es dann soweit: Vier Wochen Roadtrip, drei Freundinnen, zwei Zeitzonen und ein riesiges Abenteuer.
Ursprünglich sollte Perth die Endstation unserer Reise sein. Da wir jedoch noch etwas Zeit hatten, beschlossen wir, weiter bis nach Esperance zu fahren, um uns dort den Cape Le Grand National Park mit seinen sagenhaften Stränden anzusehen. Ich kann nur sagen, es wurde uns nicht zu viel versprochen. Warum auch du dir den Cape Le Grand National Park nicht entgehen lassen solltest, erfährst du jetzt.

Anfahrt und Eintritt

Nur rund 60km südöstlich von Esperance gelegen, eignet sich der Cape Le Grand National Park auch als ideales Tagesausflugsziel. Der Eintrittspreis für den Park, der übrigens ganzjährig und rund um die Uhr geöffnet hat, liegt bei 15.00$ pro Fahrzeug.
Kleiner Tipp: Beabsichtigst du, weitere Nationalparks in Westaustralien zu besuchen, überlege dir, direkt in einen WA Holiday Park Pass zu investieren. Dieser ist mit einer Gültigkeitsdauer von 5 oder 14 Tagen sowie einem Monat erhältlich. So kannst du im nächsten Park bequem an der Warteschlange vorbeidüsen und ein paar Dollar sparen 😉

Die Top 3 Strände

Lucky Bay – DER Hotspot für Schnappschüsse mit Kängurus

Am berühmten Lucky Bay tümmeln sich viele Westliche Graue Riesenkängurus und sind meist alles andere als scheu. Täglich kommen sie auf der Suche nach Nahrung an das Süsswasser, das an den Dünen aus dem Sand sickert. Völlig unbeeindruckt von den Menschenmengen hüpfen sie entspannt über den Strand, legen sich neben dein Badetuch in den Sand und strecken neugierig den Kopf in die Kamera. Was auf den Fotos jedoch meist nicht zu sehen ist, sind die zahlreichen 4WD, die direkt am Strand entlang fahren. Dieser Anblick, der in Australien keinesfalls unüblich ist, wirkt befremdlich und stört für mich persönlich ein wenig das Gesamtbild.
Willst du einen Panoramablick über den gesamten Lucky Bay genießen, gehe zum Ende der Bucht, wo dich Treppen zum Lookout hinaufführen.
Für eine kleine Stärkung  mit Muffins, Sandwiches und einem „Kangacino“ Kaffee sorgt der Foodtruck „Lucky Bean Cafe“ direkt am Strand.

Kängurus am Lucky Bay

Hellfire Bay – All-Time Favourite

Suchst du weniger Trubel und bewegst dich lieber auf abgelegeneren Pfaden, ist diese idyllische Bucht ein absolutes Muss. Besonders in den Morgenstunden ist hier kaum eine Menschenseele unterwegs. Dadurch, dass keine Möglichkeit besteht, den Strand direkt mit dem Auto zu befahren, wird das malerische Flair gewahrt.
Faszination pur bot uns hier eine Gruppe von rund 20 bis 30 wilden Delfinen, die am Vormittag in die Bucht kamen. Sie surften mit den Wellen mit und zeigten uns ihre Fähigkeit zu akrobatischen Meisterleistungen, die sie mit hohen Sprüngen aus dem Wasser und winkenden Flossen krönten.
Ein kurzer Fußmarsch vorbei an vielfältiger Flora und Fauna bringt dich zum Little Hellfire Bay, an dem durch den Kontrast aus saftig grünen Pflanzen, puderzuckerweißem Sandstrand und den kräftigen Blautönen des Wassers ein gigantisches Farbspektakel auf dich wartet.

Delfine in der Bucht des Hellfire Bay
Little Hellfire Bay

Thistle Cove – Shades of Blue

Diese kleine Bucht erinnert ein wenig an Hellfire Bay und ist dank des schneeweißen Sands, der sattgrünen Pflanzen und felsigen Umrahmung mindestens genauso atemberaubend. Das türkisblaue Wasser glitzert in der Sonne und lädt zu einer erfrischenden Abkühlung ein. Auch hier hält sich der Menschenandrang im Vergleich zum Lucky Bay deutlich in Grenzen.

Thistle Cove

Wandern

Cape Le Grand Coastal Trail

Die Buchten sind durch den „Cape Le Grand Coastal Trail“, Wanderwege, die sich insgesamt über eine Länge von ca. 15km mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden erstrecken und in 8-9 Stunden abgelaufen werden können, miteinander verbunden.

Frenchman Peak

Dieser felsige Berg mitten in der Landschaft ist 262m hoch, 3km lang (Hin- und Rückweg) und kann in 1-3 Stunden bestiegen werden. Der Wanderweg führt direkt an der Felswand hinauf und ist mit Holzpfählen ausgeschildert. Der Aufstieg ist an einigen Stellen sehr steil und rutschig. Aus diesem Grund solltest du festes Schuhwerk tragen und nur bei trockenem Wetter. Darüberhinaus ist es hinsichtlich der Temperaturen sinnvoll, die Wanderung morgens einzuplanen. Oben angekommen hat man einen einzigartigen 360 Grad Ausblick über den gesamten Nationalpark.

Frenchman Peak
Aussicht vom Gipfel

Camping

Innerhalb des Parks gibt besteht die Möglichkeit einen Stellplatz auf dem Lucky Bay Campground oder dem Le Grand Beach Campground zu buchen. Sowohl preislich als auch ausstattungstechnisch unterscheiden sich die beiden Campingplätze kaum voneinander.
Achtung: Die Campingplätze sind sehr beliebt, deshalb solltest du dich vor allem in der Hochsaison rechtzeitig über einen freien Stellplatz informieren!

Was du sonst noch wissen solltest

Im Park gibt es weder Tankstellen noch Möglichkeiten, Essen oder Trinken zu kaufen (abgesehen vom Lucky Bean Cafe am Lucky Bay). Deshalb empfehle ich dir, alles, was du für deinen Aufenthalt benötigst, schon vorab in Esperance einzukaufen.
Je nach Jahreszeit kann es im Park extrem heiß werden, deshalb solltest du immer ausreichend Wasser und Sonnenschutz bei dir haben.
Die Australier lieben „Barbies“ – und damit sind nicht die langbeinigen Plastikpuppen gemeint. Auch dann, wenn du nicht auf dem Campingplatz übernachtest, sollst du nicht auf dein wohlverdientes Barbecue verzichten müssen, weshalb einige Buchten mit kostenlosen Grills ausgestattet sind.
Alle Straßen im Cape Le Grand National Park sind problemlos mit 2WD befahrbar. Lediglich der Rossiter Bay ist ausschließlich über eine holprige Straße zugänglich, für die sich ein 4WD (Allradfahrzeug) empfiehlt.

 

Ob Sonnenanbeter, Wassersportler, Tierliebhaber oder begeisterter Wanderer – dieses paradiesische Fleckchen Erde verzaubert wirklich jeden – versprochen!